Ein Militärseelsorger besucht Schülerinnen der Realschule „Klösterle“ Verbesserte Fassung!

Ein Militärseelsorger besucht Schülerinnen der Realschule „Klösterle“ Verbesserte Fassung!

Gespannt saßen die Schülerinnen der Realschule „Klösterle“ im Filmsaal und warteten auf einen ganz besonderen Gast. Begeistert begrüßten sie Pater Stefan Havlik OT, Militärseelsorger aus Stetten am Kalten Markt.

Pater Stefan Havlik gehört der Ordensgemeinschaft des Deutschen Ordens an, der in der Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge steht. Die Ursprünge liegen in einem Feldhospital während des Dritten Kreuzzuges um 1190 im Heiligen Land, etwas später erfolgte die Umwandlung in einen Ritterorden.

Das Datum, 12. November, war gut gewählt, denn am selben Tag legten am 64. Gründungstag der Bundeswehr insgesamt 400 Rekruten vor dem Reichstagsgebäude in Berlin ihr Gelöbnis ab. Die Bundeswehr ist keine reine Männersache, von den 182.000 Soldaten sind immerhin 22. 300 Soldatinnen, das sind 12%. So gehörte Pater Stefan Havlik, der in Begleitung seiner zauberhaften Labrador-Hündin Conjak gekommen war, sofort alle Aufmerksamkeit. Anschaulich berichtete er den Schülerinnen von den vielfältigen Aufgaben eines Militärseelsorgers. Eindrucksvoll erzählte er den Mädchen von den Einsätzen der Militärseelsorger auch in Afghanistan und in Mali, zu Land und auf hoher See und den Sorgen und Nöten der Soldatinnen und Soldaten und auch deren Angehörigen. Offen sprach er auch Themen wie Kindersoldaten, Piraten und das Leben in einem U-Boot an, auf dem sich drei Soldaten aus Platzgründen eine Koje im Wechsel von 8 Stunden teilen müssen.

Begehrt seien auch bei Soldatinnen und Soldaten Schutzengel, die ihnen auf ihren Wunsch hin zur Verfügung gestellt werden, klein, handlich und unzerbrechlich.

Die Militärseelsorge schlägt die Brücke zwischen dem christlichen Glauben und dem militärischen Auftrag des Soldaten. Er feiert aber nicht nur die Gottesdienste mit den Soldaten, auch Taufen und Hochzeiten gehören zu seinen Aufgaben und vor allem das persönliche Gespräch, über das er absolutes Stillschweigen bewahrt, ja noch nicht einmal Auskunft geben muss, wer bei ihm war.

Auf seine Frage, welcher Raum sich auf einem Schiff wohl am ehesten für ein Gespräch unter vier Augen eignen würde, wusste eine der cleveren Schülerinnen umgehend die Antwort: Der Maschinen-raum!

All das hat die Schülerinnen tief beeindruckt und sie baten ihn, unbedingt wieder zu kommen.

Die Bundeswehr ist ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft, ihr gebührt öffentliche Wertschätzung. Der Beruf des Soldaten bringt Härte und Entbehrung mit sich; er ist alles andere als belanglos und nicht ohne Risiko. Soldat oder Soldatin wird man freiwillig und jeder und jede verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung,  dient er doch dem Frieden in der Welt. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble erinnerte in Berlin daran, dass wir in Deutschland bald 75 Jahre im Frieden leben dürfen und Frieden eben nicht selbstverständlich ist.

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