Festabend

Den Festabend eröffnete Gerhard Gieseke, Vorsitzender der Klösterle-Schulstiftung. Er würdigte die erfolgreiche Schulentwicklung des Klösterle und bekräftigte die Aussage des ehemaligen Oberbürgermeisters von Ravensburg, dass das Klösterle „ ein Augapfel der Schulen von Ravensburg“ sei.

Höhepunkt des Abends war der Festvortrag „150 Jahre Klösterle – Eine Erfolgsgeschichte“ von Stadtarchivar Dr. Andreas Schmauder, der auf sehr eindrucksvolle und lebendige Weise wesentliche Stationen der Entwicklung unserer Schule seit der Gründung aufzeigte:
Das Eintreffen der ersten Armen Schulschwestern in Ravensburg im Jahr 1860, die hier mit der Einrichtung einer Fortbildungsschule für schulentlassene Mädchen und bald darauf mit der Gründung einer 7-klassigen Elementarschule, mit zwei Zusatzklassen für „höhere Töchter“, eine „Bildungsoffensive für Mädchen“ starteten zu einer Zeit, als die höhere Schulbildung doch ausschließlich Jungen vorbehalten war; die weitere erfolgreiche Entwicklung der Schule in den Folgejahren; dann die schmerzliche Erfahrung der Schließung der Schule zur Zeit des Nationalsozialismus und die Umfunktionierung der Schule zum Lazarett der Wehrmacht; die Wiedereröffnung der Mädchenschule im Jahr 1947; der Beginn der Realschule im Jahr 1955 und die Wiedereröffnung der Grundschule im Jahr 1961; die Verabschiedung der letzten Rektorin der Armen Schulschwestern, Schwester Assumpta Klima im Jahr 1987, die Übergabe der Schule in die „Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart“ im Jahr 1991 und schließlich 2004 die Gründung der Klösterle Schulstiftung.
„Das Klösterle hat sich zu einer der angesehensten pädagogischen Einrichtungen in Ravensburg entwickelt und ist für die Zukunft gerüstet“, schloss der Referent seinen Vortrag.

An diesen Festvortrag schlossen sich Grußworte an, angeführt von Schwester
M. Salome Strasser von den Armen Schulschwestern in München, die Grüße von der Provinzoberin überbrachte. Sie äußerte ihre Dankbarkeit, dass die pädagogischen Grundlinien der Gründerin, Theresia Gerhardinger, im Klösterle bewahrt und neu gestaltet werden, denn „nur wer sich ändert, bleibt sich treu“.

„Jubiläen sind Orte des Innehaltens. Bleib stehen, bevor du vorübergehst!“ Mit diesen Worten charakterisierte Dr. Berthold Saup, Stiftungsdirektor der Kath. Freien Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Jubiläen. Er brachte seinen Dank an alle Ordensschwestern und an alle, die in unserer Schule tätig waren und sind, zum Ausdruck: „Sie geben der Schule ein Gesicht. Ihr Wirken hat über Generationen hinweg reiche Früchte getragen.“

Dekan Matthäus Karrer vom Dekanat Allgäu-Oberschwaben sprach im Namen der Kirchengemeinden der Stadt und des Umlandes. Mit seinem Dank an die „Schulfamilie“ verband er den Wunsch, „dass wir noch mehr solche Schulen haben wie das Klösterle“.

Glückwünsche des Gemeinderats und der Bürgerschaft überbrachte der Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, Dr. Daniel Rapp. Er lobte die enge und außerordentlich gute Zusammenarbeit zwischen dem Klösterle und der Stadt. Für ihn ist Schule nicht nur ein Ort der Wissens-, sondern auch der Wertevermittlung. „Wie sich die Gesellschaft ändert, so muss sich auch die Schule ändern – und das hat das Klösterle gut gemacht!“

Der Auftritt einer „Drei-Generationen-Familie“ sprach für sich: Oma, Mutter und drei Kinder – alle waren, bzw. sind im Klösterle in der Schule. Frau Pastorelli, ehemalige Schülerin und heute Vorsitzende des Elternbeirats, konnte ihre Mutter, die vor 60 Jahren im Klösterle eingeschult wurde, und ihre drei Kinder, die derzeit alle das Klösterle besuchen, präsentieren. Sie erinnert sich gern an ihre Schulzeit. Es sei „wie ein Nach-Hause-Kommen“ gewesen, als sie ihre Töchter in unserer Schule angemeldet habe. Sie lobte das lebendige Miteinander zwischen Elternschaft und Schule.

Den Kreis der Grußworte schlossen die beiden Schulsprecherinnen, Romina Haller und Eveline Enderle. Sie stellten die Schule als Ort vielfältiger Begegnungen in den Mittelpunkt, Begegnungen, die Spuren hinterlassen: „Jede Begegnung, die unsere Seelen berührt, hinterlässt in uns eine Spur, die nie ganz verweht!“ Sie brachten ihre Freude und „auch ein bisschen Stolz“ zum Ausdruck, an dieser Schule mitwirken und mitgestalten zu können.

Der Ablauf der Grußworte wurde sehr geschickt moderiert von Marion Maunz, der Konrektorin der Realschule. Der Schülerchor mit dem Schulorchester lockerte zwischen den Reden auf mit Schumanns „Träumerei“, „I have a dream“ von Abba und „Aus der neuen Welt“ von Dvorák. Mädchen der Klasse 7 begeisterten mit ihrem „Irischen Tanz“ und „Csárdás und im „Theresia-Gerhardinger-Rap“ wurde die Gründerin unserer Schule als „supertolle Powerfrau“ besungen, die schon vor vielen Jahren wusste: „Mädchen können mehr - Bildung für sie muss her!“

Zum Schluss wurde die eigens für das Jubiläum erstellte Festbroschüre von
Christina Herzer, Konrektorin der Grundschule, vorgestellt. Diese Broschüre nannte sie den „Versuch,150 Jahre auf wenigen Seiten informativ und spannend darzustellen.“ Wichtig war ihr auch der Dank an die Schulstiftung für die „nicht unerheblichen Mittel“, die zur Anfertigung der Broschüre bereitgestellt worden sind.

Ein Imbiss, der viele Gespräche und Begegnungen ermöglichte, rundete den Festabend ab.

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